02.10.2020

Philip Banse und Ulf Buermeyer. Sollte man diese beiden Personen kennen? Nicht unbedingt. Diese beiden Herren betreiben einen Podcast mit dem Namen: „Lage der Nation“. Was für ein klingender Name. Da werden dann wohl wichtige Themen bearbeitet, kann man annehmen. Dem ist auch so. Warum ich aber genau diesen Podcast aufführe und namentlich erwähne? Ganz einfach, diese beiden Herren widmen sich in ihrer wöchentlichen Sendung den wichtigen Themen. Grundrechte, Wirtschaft, Umweltschutz, Corona, bla, bla, bla. Das große Problem dabei ist leider, dass diese beiden als seriöse Journalisten und Meinungsbildner gelten. Und natürlich sind sie auch unabhängig. Sie können also frei und völlig uneingenommen darüber berichten, schreiben, sprechen, somit die „Lage der Nation“ beurteilen und diese Meinung verbreiten. So weit, so gut. Erstaunlich ist für mich allerdings, wie unfassbar eingenommen unabhängige Journalisten sein können. Wie einseitig berichtet wird. Was diese beiden Woche für Woche von sich geben, ist teilweise kaum mehr von Satire zu unterscheiden. Die haben mir doch ernsthaft erklärt, wenn ich meinen Stromanbieter wechsle und auf Ökostrom umstelle, dann kann ich aktiv zur Rettung der Umwelt beitragen. Ich habe selten so gelacht. Ob die beiden wohl von diesem Stromanbieter bezahlt werden? Man kann nur spekulieren. Sehr schön war auch das Thema Meinungsfreiheit. Denn Herr Banse und Herr Buermeyer sind der Meinung, dass die Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt sei. Man könne natürlich seine eigene Meinung äußern, jederzeit. Mit den Konsequenzen müsse man dann aber selbst fertig werden. Also z.B. der Kündigung. Wirklich amüsant wird es aber erst, wenn sich die beiden Gedanken zur wirtschaftlichen Lage machen. Dabei bin ich jedes Mal den Tränen nahe. Teilweise lachend, teilweise weinend. Das pendelt immer. Ich möchte mich jetzt aber gar nicht auf Herrn Banse und Herrn Buermeyer einschießen. Die machen ja nur einen Job, mit dem sie ihre Rechnungen bezahlen können. Und wie bei so vielen Jobs haben sie sich prostituiert. Sie geben das wieder, was der Sponsor, der Medienanbieter, der Geldgeber gerne hören möchte. Man kann also durchaus über einen gewissen Einfluss in die Berichterstattung reden. Das tut doch keinem weh, oder? Dann nehmen wir eben die € 15.000,-- Sponsoring von der Commerzbank und erzählen in unserer Sendung, dass es eine ganz tolle Idee wäre, in dieses völlig neue, innovative Produkt der Commerzbank zu investieren. Das ist doch normal, oder? Würden wir dies nicht auch tun? Prostituieren des Geldes wegen? Aber jetzt stellt Euch mal vor, auch andere Mediensender, Zeitungen, Podcasts, Radiostationen würden gesponsort werden. Das wäre doch fürchterlich, oder? Die würden dann ja nur das senden, was gut für den Sponsor ist. Was für eine schreckliche Vorstellung. Zum Glück gibt es ja nicht so viele davon. Und ein Großteil kommt ganz ohne finanzielle Spritzen von Konzernen durch. Kann völlig frei berichten. Ganz unvoreingenommen.

Und die Wahrheit verbreiten.

Was ist Satire? Was sind Nachrichten? Wie weit sind beide von der Wahrheit weg? Wenn du mich fragst, ist eines näher an der Wahrheit dran als das andere. Und meiner Meinung nach sind es nicht die Nachrichten. HOOPONOOPONO.

 

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© Paul Brabec