23.05.2020

Serbien öffnet die Grenzen wieder für alle. Spanien zieht nacht. Italien auch. Österreich, Deutschland, Portugal, usw., usw.. Wer hätte das gedacht? Es geht zurück in die Normalität. Was auch immer das heißen mag. Das große Rad dreht sich halt wieder. Formulieren wir es einmal so. Es wird wieder gewirtschaftet. Denn es muss ja wieder gewirtschaftet werden. Sonst geht die Wirtschaft zugrunde. Michael Niavarani hat es ganz schön formuliert:

Aber ist es nicht trotzdem erstaunlich an der ganzen Situation, dass die Wirtschaft zugrunde geht, wenn die Menscheit 8 Wochen lang sich nur das kauft, was sie wirklich braucht? Ist doch arg, oder? 8 Wochen lang nur Lebensmittel gekauft und was man ganz dringend braucht und die Wirtschaft geht zugrunde. Das heißt, wir kaufen uns nur Scheißdreck eigentlich?!“

Also wirtschaften wir wieder für Scheißdreck. Kein Gerede mehr von „Simplify your Life“. Kein Gedanke mehr an „Entschleunigung“. Dabei wurde dieser Wunsch in den letzten Jahren immer größer. Viele wollten einfacher Leben. Sich Zeit nehmen für sich selbst. Sich selbst finden. Die innere Mitte. Glücklich sein. Naja, das was viele unter „Entschleunigung“ und „Glücklich sein“ verstehen ist halt teuer. Und die meisten davon können sich das einfach nicht leisten. Eine 8 Wochen Auszeit kostet halt Geld. Vor allem wenn der SUV in der Garage des eigenen Hauses steht. Der SUV mit Hybridantrieb versteht sich. Denn man achtet ja auf die Umwelt. Nebenbei sollten schon noch 6-8 Wochen Strandurlaub im Jahr möglich sein. Und mindestens 2 Wochen im Schnee. Alles neben der „Entschleunigung“ versteht sich. Das kostet natürlich alles Geld. Also wäre es schon von Vorteil wenn man so zwischen 200.000 und 300.000 Euro pro Jahr verdient. Mit einem Job bei dem man sich dann 20 Wochen im Jahr frei nehmen kann zum Entschleunigen. Ich kann dieses streben durchaus verstehen und bin froh, dass das so viele hinbekommen haben. Und nicht einfach sinnlos diesem Traum des „perfekten“ Lebens hinterhereilen. Nein, die haben dieses durchaus realistische Ziel erreicht. Können die Minuten der „Entschleunigung“ an ihrer Rolex ablesen. Sich das Vegane Sterne Menü vom Haubenkoch servieren lassen. Lachen über die Kursschwankungen am Aktienmarkt. Sich die Personal Trainer Stunde um 150 Euro 2 x Woche gönnen. Und all die anderen notwendigen Sachen die man zum „Glücklich sein“ braucht. Kennt nicht jeder von uns unzählige Leute die dieses Leben führen? Oder sind nicht sogar selbst diejenigen? Nein! EINFACH NEIN!

Das Wirtschaftsrad beginnt sich wieder zu drehen. Wer vorher schon hinterhergelaufen ist wird auch jetzt hinterher laufen. Wer vorne weg sprintet wurde noch schneller. Der Traum vom „Entschleunigen“ bleibt auch weiterhin ein Traum wenn man seine Denkweise nicht ändert. Der Job wird für die meisten weiterhin nur ein Job und keine Berufung sein. Arm bleibt arm und reich bleibt reich. Der Mythos der Chancengleichheit wird weiterhin herumgeistern. Und wir alle zusammen werden weiterhin Scheißdreck kaufen und somit die „Wirtschaft“ am Leben erhalten. Ich für meinen Teil habe mich damit abgefunden. Somit kann ich den Großteil meines Lebens auf „Mas lento por favor“ machen. Denn es geht um nichts wenn wir uns ehrlich sind. Wie steht es mit dir? Was willst du?

Das System ändern? Dann musst du etwas unternehmen!

In die „Oberschicht“ aufsteigen? Dann geh über Leichen und beute Leute aus!

In der „Oberschicht“ bleiben? Mach genau so weiter!

Hast du resigniert? Dann lauf weiterhin hinterher, aber lauf wenigstens langsamer!

Träumst du doch noch heimlich von der Oberschicht? Viel Glück!

Hast du deinen Platz gefunden, weißt wo du stehst, wo es hingeht und was dich glücklich macht?

Dann sag einfach 3 Mal am Tag HOOPONOOPONO. Voller Stolz und völlig zurecht!

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© Paul Brabec